Steirische Rinderzüchter schreiben neue Rekordzahlen

18.05.2018

"Erfolge und Emotionen": Unter diesen Schlagworten lässt sich die Generalversammlung der Rinderzucht Steiermark Ende März treffend beschreiben. Obmann Johann Derler konnte in dem mit 250 Gästen bis auf den letzten Platz gefüllten Stadel beim „Zum Lustigen Steirer“ in Oberaich eine hochkarätige Runde begrüßen.

Aus allen Nähten platzte Ende März mit mehr als 250 Gästen und zahlreichen Ehrengästen die diesjährige Generalversammlung der Rinderzucht Steiermark in Oberaich, bei der man anfangs an den im Vorjahr plötzlich verstorbenen Ehrenobmann Willi Rechberger gedachte.

Die Genossenschaft der Rinderzucht Steiermark zählt aktuell knapp 5900 Mitglieder und betreut über 4600 aktive Zuchtherden mit über 69.000 Herdebuchkühen, aufgeteilt auf 20 verschiedene Rinderrassen. In seinem Bericht verwies Derler verwies auf eine umfangreiche Funktionärstätigkeit in den Themenfeldern Außendarstellung sowie Vertretung der Interessen der steirischen Rinderzüchter in Politik und Interessenvertretung auf Landes- und Bundesebene. Die großartigen Erfolge der steirischen Fleckviehzüchter auf der Bundesschau in Maishofen und die Wiedererlangung des Zugangs zu Exportmärkten aufgrund der Aufhebung der Blauzungenkranheit-Restriktionen waren die Meilensteine 2017.

Vorteilsgemeinschaft für die Züchter

Der neue Geschäftsführer Reinhard Pfleger brachte eine Übersicht über das umfangreiche Tätigkeitsfeld des Verbandes. Mit dem Ziel angetreten, die Rinderzucht Steiermark zu einer Vorteilsgemeinschaft in Zucht, Besamung, Vermarktung und Beratung weiterzuentwickeln, konnte Pfleger von einem Jahr mit Erfolgen auf vielen Ebenen berichten. In der Zucht konnte der erfolgreiche Weg der letzten Jahre mit der konsequenten Umsetzung der Zuchtprogramme mit Einsatz der modernen Zuchtmethoden wie Genomselektion oder Embryotransfer mit Erfolg weiterbeschritten werden. Um für die Züchter Vorteilsgemeinschaft sein zu können ist das Zusammenspiel von Zuchtorganisation und Besamungsorganisation von großer Bedeutung. Pfleger konnte den Züchtern anhand aktueller Auswertungen die Stärke der Genetik von Genostar sowohl auf der männlichen als auch auf der weiblichen Seite eindrucksvoll belegen.

Vermarktungsrekord

Mit Stolz konnten Derler und Pfleger auf ein Rekordjahr in der Vermarktung von Zucht- und Nutzrindern zurückblicken. Erstmals in der Geschichte konnten über 27.000 Rinder über die Organisation abgesetzt werden. Zuchtrinder aus der Steiermark konnten in insgesamt 15 Länder verkauft werden. Günstige Rahmenbedingungen am Milchmarkt, Wiedererlangung des Zuganges zu Exportmärkten sowie hoher Einsatz des gesamten Rinderzucht-Teams im Haupt- und im Ehrenamt haben dieses erfreuliche Ergebnis möglich gemacht. Diese Entwicklung schlug sich auch positiv im Jahresabschluss wieder, welcher von Revisionsspartenleiter Johann Hansbauer der Generalversammlung präsentiert wurde.

Als Getriebe der Rinderzucht Steiermark bezeichnete Pfleger die flächendeckende Beratung der Mitgliedsbetriebe. Dabei konnte er eine beeindruckende Bilanz präsentieren: Insgesamt konnten 2017 über 12.600 Beratungskontakte verbucht werden. Knapp 10.000 Beratungsstunden wurden geleistet, wovon 75 % in der Einzelberatung vor Ort erbracht wurden.

Rinderzucht im Spannungsfeld

Josef Plank, der Generalsekretär des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus, spannte im Festreferat „Rinderzucht im Spannungsfeld von Gesellschaft, Markt und Nachhaltigkeit“ einen umfangreichen Bogen über die aktuellen Themen der Landwirtschaft. Effizienz, Vielfalt und Qualität werden die zentralen Schlagworte zur Positionierung der österreichischen Rinderzucht in Zeiten von globalen Märkten und fortschreitender Digitalisierung sein, so Plank.

Ehrung verdienter Züchter

Im festlichen Rahmen konnten die Verantwortlichen insgesamt 140 Ehrungen an verdiente Züchter übergeben. Mit der Züchterfamilie Schweighofer aus Pöllau konnte die Rinderzucht Steiermark 2017 weiters den Fleckviehzüchter des Jahres in Österreich stellen. Sehr emotional verlief die Vergabe des DI-Johann-Bischof-Preises für besondere Leistungen um die Rinderzucht in der Steiermark. Gemäß den Werten des unvergessenen Hans Bischof wie Fleiß, Weitblick, Wertschätzung und Loyalität entschied sich die Rinderzucht Steiermark, in diesem Jahr den Preis an den aktiven Fleckviehzüchter Hans Schweighofer aus Pöllau zu verleihen.

In abschließenden Grußworten würdigten Landwirtschaftskammer-Präsident und Verbandsobmann Franz Titschenbacher und ZAR-Obmann Stefan Lindner die außergewöhnlichen Leistungen der steirischen Rinderzüchter.