Agrarunion begleitet die Kunden ins digitale Zeitalter

11.08.2017

Kunden in das digitale Zeitalter begleiten: So lautet die Strategie der Agrarunion Südost, die bei der Generalversammlung Mitte Juni in Feldbach beispielhaft präsentiert wurde. Im Geschäftsjahr 2016 konnte die Genossenschaft auf eine erfreuliche Umsatzentwicklung zurückblicken.

Einflüsse der Frostkatastrophe 2016 sowie niedrige Agrarpreise prägten das Umfeld, in dem sich die Agrarunion Südost im Vorjahr bewegte. Dies erläuterten die Verantwortlichen der Genossenschaft bei deren Generalversammlung am 21. Juni im Gasthaus Kleinmeier in Feldbach.

Trotz dieser widrigen Umstände entwickelte sich das Unternehmen sehr positiv: Der Umsatz blieb mit 80,4 Millionen Euro stabil bei einem Ergebnis vor Steuern von einem Prozent der Betriebsleistung. Besonders erfreulich sei die Eigenkapitalausstattung mit rund 73 Prozent der Bilanzsumme.

Eigenes Funknetz für präzise Spurführung

Im Geschäftsjahr 2016 investierte die Genossenschaft mehr als 2,6 Millionen Euro in moderne Instrumente für die Präzisionslandwirtschaft, wie Agrarunion-Obmann Alois Hausleitner im Rahmen der Generalversammlung erläuterte: „Wir sind stolz darauf, dass wir den Landwirten in der Region nun ein RTK-Funknetz anbieten und nun bereits unsere zweite Düngermischanlage in Grabersdorf eröffnen konnten.“ Das RTK-Funknetz ermöglicht eine präzise Spurführung der Traktoren und deckt eine Fläche von rund 300 Quadratkilometern im Großraum Radkersburg bis Mureck ab. Aktuell wird dieses bereits zur Bewirtschaftung von rund 800 Hektar eingesetzt.

Gut angenommen werden auch die beiden Düngermischanlagen, die eine exakte und bedarfsgerechte Ausbringung der Düngemittel ermöglichen. In der diesjährigen Frühjahrssaison wurden im Auftrag von Landwirten insgesamt bereits mehr als 3.800 Tonnen Dünger gemischt.

Massive Veränderungen im landwirtschaftlichen Umfeld

Im Rahmen der Generalversammlung wurden neben dem Geschäftsverlauf auch Herausforderungen der Zukunft diskutiert. Hausleitner sprach insbesondere die Veränderungen im landwirtschaftlichen Umfeld an: „Jährlich beenden unzählige Betriebe in Österreich die Bewirtschaftung, parallel dazu steigt die Anzahl der Betriebe mit mehr als 100 Hektar massiv. Von den Betrieben, die übernommen werden, liegt der Anteil der Betriebsführer unter 35 Jahren allerdings nur bei etwas mehr als zehn Prozent. Das bedeutet, dass sich die Bedürfnisse der Landwirte ändern. Unsere Aufgabe ist es, uns auf diese bestmöglich einzustellen und unsere Kunden in das digitale Zeitalter zu begleiten. Dann haben wir in der Zukunft große Chancen.“

Regionalität, Subsidiarität, Solidarität

Die Bedeutung und die Potenziale von Genossenschaften unterstrich auch Justus Reichl vom Österreichischen Raiffeisenverband in seinem Gastreferat. Als gute Basis für solide Geschäftsmodelle und erfolgreiche Unternehmensentwicklungen in der Zukunft hob der Genossenschaftsexperte die Rechtsform hervor, ohne dabei auf neue Genossenschaftsgründungen im Umfeld der Globalisierung zu verweisen. Sie alle wären ein Abbild der genossenschaftlichen Grundwerte Regionalität, Subsidiarität und Solidarität, so Reichl.