Energiehungrige stürmen Verbandsgebäude in Raaba

11.11.2009

Mit über 130 Besuchern aus unterschiedlichsten Bereichen war der 3. Energytalk, der Ende Oktober im Verbandsgebäude in Raaba stattfand, ein Riesenerfolg.

Für einen restlos gefüllten Simon-Koiner-Saal sorgten am 29. Oktober beim Energytalk über 130 Zuhörer aus Politik, Energie- und Umweltmanagement, Architektur, Bauträger, Industrie, Genossenschaften, Gemeinden, Elektriker und Installateure, die sich zum Thema "Energieautarke Regionen - ein Thema für Visionäre" in Raaba einfanden.

Dass die Umsetzung erneuerbarer Energieformen bis hin zur Energieautarkie in ganzen Orten und Regionen schon lange keine Vision mehr ist, zeigten die beiden Gemeinden Mureck und Güssing. „Mit einer Biodiesel-Erzeugungsanlage, Nahwärme und einer Ökostromerzeugung versorgen wir 90 % der Murecker mit Energie“, erklärte Karl Totter, Senior Manager der Südsteirischen Energie- und Eiweißerzeugung reg. GenmbH (SEEG), die Umsetzung nachhaltiger Energieerzeugung in Mureck und betont dabei die regionale Wertschöpfung.

„Mut zum Handeln und konsequente Überzeugungsarbeit“ nannte Reinhard Koch, Geschäftsführer des Europäischen Zentrums für erneuerbare Energie Güssing, das Erfolgsrezept, welches Güssing zum Europäischen Zentrum für erneuerbare Energien machte. „Neben einem Biomasse-Fernheizwerk und einer Biodieselanlage - um nur einige zu nennen, wurde auch ein Biomassekraftwerk errichtet und so das Ziel energieautark zu sein erreicht“, freut sich Koch über die lokale Energieerzeugung mit vorhandenen Ressourcen der Region. Neben der Halbierung der Energiekosten konnten auch 1500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Mit dem neuen Forschungscenter Güssing für „erneuerbare Energien der Zukunft“ und kontinuierlicher Sensibilisierung wird die Vision verfolgt, das Modell Güssing auch in anderen Gemeinden umzusetzen.

Landesrat Johann Seitinger hob hervor, dass zum Thema Bewusstseinsbildung noch viel getan werden muss: „Erneuerbare Energie muss in Mode gebracht werden, denn nur so kann durch professionelles Ressourcenmanagement die Wertschöpfung in der Region, Arbeitsplätze sowie Klimaschutz und Energiesicherheit gewährleistet und damit eine verantwortungsvolle Zukunft gestaltet werden.“

Ähnlich formuliert es auch Erwin Stubenschrott, Geschäftsführer von KWB - Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH, wenn er von einer „sauberen und sicheren Zukunft und dahingehende Systemlösungen bei der Umsetzung erneuerbarer Energieformen" sprach.

„Mit dem dritten Energytalk wurden bereits weitere Schritte einer Sensibilisierung für erneuerbare Energieformen getan“, resümierten die Veranstalter, das Technische Büro Hammer (TBH) und die Firma Odörfer.

Rund 60 Interessierte haben im Vorfeld des Energytalks zusätzlich an einer Hausführung im Verbandsgebäude, welches vor Kurzem mit dem klima:aktiv-Gütesiegel ausgezeichnet wurde, teilgenommen. Dass das Thema der erneuerbaren Energie im wahrsten Sinne des Wortes spannend und auch interessant war, sah man auch an den langen Diskussionen im gemütlichen Ambiente, die weit nach Mitternacht endeten.