Hameseder zum neuen Raiffeisen-Generalanwalt gewählt

12.07.2022

Beim diesjährigen Raiffeisen-Tag Anfang Juli in Salzburg wurde Erwin Hameseder zum neuen Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbandes (ÖRV) gewählt und folgt in dieser Funktion Walter Rothensteiner nach. Inhaltlich setzt man auf Diversität und Nachhaltigkeit.

Eine Wachablöse unter dem Giebelkreuz fand beim Raiffeisen-Tag am 1. Juli am Flughafen Salzburg statt. Der Ort der Veranstaltung wurde dabei bewusst als Symbol des Aufbruches gewählt. Die vorangegangene Generalversammlung des Österreichischen Raiffeisenverbandes (ÖRV) wählte Erwin Hameseder einstimmig zum neuen Generalanwalt. Der 66-jährige Niederösterreicher folgt in der Funktion des obersten Raiffeisen-Repräsentanten Walter Rothensteiner nach, der dieses Amt zehn Jahre lang ausübte. Das neue ÖRV-Präsidium setzt sich neben Hameseder aus seinen drei Stellvertretern Franz Titschenbacher, dem Obmann des Raiffeisenverbandes Steiermark, dem Oberösterreicher Volkmar Angermeier und RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf zusammen.

Nahversorger vor Ort

In seiner Antrittsrede unterstrich der neue Generalanwalt die Bedeutung der Gemeinschaft und des Individuums für Raiffeisen: „Besonders in einer Zeit der Rationalisierung, der Zentralisierung und der Digitalisierung müssen bei Raiffeisen der Mensch und die Gemeinschaft das Maß der Dinge sein und bleiben.“ Gleichzeitig gab Hameseder das Versprechen ab: „Wir bleiben in den Regionen. Bei uns finden die Menschen noch persönliche Ansprechpartner.“ Als Schwerpunkt für die kommende Amtsperiode nannte Hameseder den Bereich Nachhaltigkeit in seiner wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Dimension: „Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der DNA bei Raiffeisen.“ Hameseder setzt sich auch vehement für die Öffnung von Raiffeisen für junge Menschen und mehr Frauen in genossenschaftlichen Führungspositionen ein.

Dank an Rothensteiner

Walter Rothensteiner blickte zum Abschied auf eine fast 48-jährige Karriere bei Raiffeisen zurück: „Raiffeisen ist aus Österreich nicht wegzudenken. Mehr als zwei Millionen Menschen unseres Landes sind Mitglied einer Raiffeisen-Genossenschaft. Sie alle verbindet die Überzeugung, dass man gemeinsam mehr schafft als allein.“ Als Dank für die jahrelange führende Tätigkeit im Sektor wurde dem Raiffeisen-Urgestein die höchste Raiffeisen-Auszeichnung überreicht. Mit dankenden Worten stellten sich ebenso der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer und der ehemalige Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny als Laudator ein.

„Wandel und Aufbruch“

Als spezieller Gast am Raiffeisentag konnte Finanzminister Magnus Brunner begrüßt werden. Dieser bezeichnete die regionalen Genossenschaften als unverzichtbar, um den notwendigen Wandel zu schaffen, denn dieser könne für ihn nur in den Regionen passieren. Mit einer Videogrußbotschaft stellte sich Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig ein. Unter dem Programmpunkt „Raiffeisen live“ wurden aktuelle Projekte und Initiativen mit Live-Schaltungen in alle Bundesländer vor den Vorhang geholt.

Ein besonderer Schwerpunkt rund um den Raiffeisen-Tag gehörte der Jugend und der Initiative „Raiffeisen next“. Rund 30 junge Funktionäre aus allen Bundesländern trafen sich im Vorfeld in Salzburg, um intensiv an Zukunftsthemen zu arbeiten. „Die nächste Generation will nicht nur auf der Zuschauertribüne sitzen, sondern aktiv mitgestalten“, so Workshop-Leiter Manuel Hanselmann.