Lagerhaus Graz Land: In Voitsberg wird es bald ernst

28.07.2017

Während niedrige Energiepreise den Umsatz drückten, trugen die Gartenmärkte das Ergebnis des Lagerhauses Graz Land im Vorjahr. Am ehemaligen Kraftwerksgelände Voitsberg wird schon bald mit dem Neubau der Zentrale der Warengenossenschaft begonnen werden.

„Schon bei Beginn der Abbrucharbeiten des Kohlekraftwerkes Voitsberg plante man im Lagerhaus Graz Land für die Zeit danach“, sagte Genossenschaftsobmann Christian Konrad bei der diesjährigen Generalversammlung am 14. Juni in der Steinhalle Lannach. „Da waren wir unternehmerisch allen anderen weit voraus.“

Dort, wo bis vor Kurzem das Dampfkraftwerk stand, ist derzeit nur noch eine große freie Schotterfläche zu sehen. Der Baubeginn für das insgesamt rund 32.000 Quadratmeter große Projekt ist um den Jahreswechsel angesetzt. Die Eröffnung ist im Herbst 2019 geplant. Das Lagerhaus Graz Land war auch das erste Unternehmen, das in die neu entstandene Fläche investierte.

In der ersten Reihe

Konrad verwies auf die "bestmögliche" Anbindung vom noch zu bauenden Kreisverkehr hin: "Das Lagerhaus wird in der ersten Reihe stehen. Andere Verkaufsmärkte müssen sich mit der zweiten Reihe begnügen." Für den neuen Voitsberger Standort werden jene in Köflach und der alte in Voitsberg miteinander verschmolzen. Den Förderauftrag der Genossenschaft sieht Konrad beispielhaft mit dem Betrieb der Genussläden verwirklicht. Bauern können mit ihren selbst erzeugten Spezialitäten ein zusätzliches Einkommen erwirtschaften.

Turbulentes Jahr

Rückblickend war es ein turbulentes Jahr für das Lagerhaus Graz Land, so Obmann Konrad: „Die Fieberkurve am Maismarkt, katastrophale Preise für Milch und Schweine sowie massive Frost- und Schneedruckschäden haben die bäuerlichen Unternehmen sehr stark belastet.“ Derart gebeutelte Betriebe kaufen natürlich auch weniger ein. Rückgänge gab es auch bei den agrarischen Betriebsmitteln und Baustoffen. Ein Plus hingegen bei „Bau & Garten“. Die stark gesunkenen Energiepreise reduzierten wertmäßig die Umsätze um 3,8 Millionen Euro beziehungsweise 19,3 Prozent. Diese Einbußen sah Geschäftsführer Josef Hütter aber mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn der eigene Aufwand für Energie sank dadurch ebenso.

Besseres Ergebnis

Obwohl der Gesamtumsatz um rund 6,4 Prozent auf 78,1 Millionen Euro zurückging, konnte das Ergebnis vor Steuern auf rund 685.000 Euro gesteigert werden, ein Plus von 2,4 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren ein geringerer Sachaufwand, gesunkene Abschreibungen und leicht rückläufige Personalkosten.

Lokaler Genuss boomt

Seit dem Jahr 2003 beherbergt das Lagerhaus Graz Land Genussläden. Was als kleine Nische begann, ist inzwischen zu einem wichtigen Geschäftszweig geworden. An den zehn Standorten wurden rund 2,8 Millionen Euro umgesetzt, ein Plus von mehr als 17 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.