Land Steiermark verkauft restliche Hypo-Anteile an RLB

11.06.2018

Das Land Steiermark verkauft seinen restlichen Anteil an der Hypo Steiermark um 52 Millionen Euro an die Raiffeisen-Landesbank Steiermark (RLB). Die Minderheitsbeteiligung beläuft sich auf 25 Prozent plus zwei Aktien.

Die Raiffeisen-Landesbank Steiermark und das Land Steiermark sind sich einig, dass die Minderheitsbeteiligung des Landes von 25 Prozent plus zwei Aktien an der Hypo Steiermark an den langjährigen Mehrheitseigentümer RLB Steiermark gehen soll. Die betreffenden Beschlüsse wurden in der Steiermärkischen Landesregierung sowie im Aufsichtsrat der RLB Steiermark - vorbehaltlich mehrerer gesetzlich vorgeschriebener Genehmigungen - gefasst.

Aus Sicht der Landeshauptleute Hermann Schützenhöfer und Michael Schickhofer sowie für RLB-Steiermark-Generaldirektor Martin Schaller wurde damit eine sehr gute Lösung gefunden.

Schützenhöfer lobt vertrauensvolle Zusammenarbeit

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer: „Das Ergebnis, das wir präsentieren können, zeigt, dass wir als Zukunftspartnerschaft vertrauensvoll zum Wohle der Steirerinnen und Steirer zusammenarbeiten." Schützenhöfer dankte der RLB und Generaldirektor Martin Schaller für die harten, aber stets konstruktiven und fairen Verhandlungen. „Es gibt bei diesem Verkauf keinen Verlierer″, so Schützenhöfer abschließend.

"Gute Lösung für alle Beteiligten"

Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer, für die Beteiligungen des Landes Steiermark zuständig, betont, dass eine „steirische Lösung" gefunden wurde: „Die Hypo Steiermark bleibt auch weiterhin in steirischer Hand. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Dadurch sichern wir die langjährige Partnerschaft mit vielen Hypo-Kunden auf die nächsten Jahrzehnte ab. Mit dem Verkaufserlös werden jedenfalls bestehende Schulden des Landes zurückgezahlt, um den steirischen Landeshaushalt weiter zu stabilisieren und für die Zukunft abzusichern. In Summe eine gute Lösung für alle Beteiligten.″

Schaller sieht "Win-Win-Situation"

Auch Schaller sieht wichtige Vorteile für alle Beteiligten: „Durch die vereinfachte Eigentümerstruktur ergeben sich für RLB und Hypo Steiermark Vorteile in Kernbereichen wie der Liquiditäts- und Kapitalgestaltung, zudem sind wesentliche aufsichtsrechtliche Anforderungen künftig nur mehr einmal und somit effizienter zu erfüllen. Positive Effekte erwarten wir auch für die weiteren Investitionen, etwa in die Digitalisierung. Diese Win-Win-Situation war aufgrund des konstruktiven Verhandlungsklimas mit dem Land Steiermark möglich." Für das Kundengeschäft ergeben sich aufgrund der neuen Eigentümerstruktur keine Änderungen.

Erster Anteilserwerb durch RLB bereits vor 20 Jahren

Sowohl für das Land Steiermark als auch für die RLB Steiermark ist der Verkauf beziehungsweise Kauf der restlichen Hypo-Steiermark-Anteile der erfolgreiche Abschluss eines längerfristigen Prozesses. Die RLB Steiermark hatte bereits 1998 einen 49-Prozent-Anteil erworben, 2002 weitete sie diesen auf 75 Prozent minus zwei Aktien aus. Damit die Anteilsübernahme rechtlich abgeschlossen werden kann, sind zuvor noch mehrere Genehmigungen - etwa im Steiermärkischen Landtag, durch die Wettbewerbsbehörde und die Europäische Kommission - abzuwarten. Das Closing wird voraussichtlich im ersten Quartal 2019 erfolgen.