Neuberg Highlanders erstmals Eishockey-Meisterinnen

27.04.2023

Die Damen von den KSV Highlanders aus Neuberg an der Mürz haben sich in den letzten Jahren an die Spitze des heimischen Eishockeys gearbeitet und wurden heuer zum ersten Mal österreichischer Meister. Dabei werden sie kräftig von der Raiffeisenbank Mürztal unterstützt.

Die KSV Highlanders aus Neuberg an der Mürz haben sich erstmals und als erst dritte Mannschaft den österreichischen Meistertitel im Frauen-Eishockey geholt. Die Obersteirerinnen gewannen die Finalserie gegen die KEHV Lakers aus Kärnten in zwei Spielen. Die Highlanders durchbrachen damit die Dominanz der Sabres Wien und DEC Salzburg Eagles, die sich bisher die Titel untereinander ausgemacht hatten.

Klein angefangen

Die Eishockey-Damen der KSV Neuberg Highlanders haben sich seit ihrer Gründung im Jahr 2000 von einer Hausfrauen-Truppe in eine Sportmannschaft, die Titel gewinnt, entwickelt. Dass man sich heute mit europäischen Spitzenteams misst und den größten Titel im österreichischen Dameneishockey erringt, konnte bei der Gründung des Vereins im Jahr 2000 noch niemand ahnen.

"Wir wurden belächelt als wir damals in der Krampen unsere ersten Gehversuche am Eis machten", erzählt die Obfrau Margret Kraischek, deren Mann den Verein eigentlich zu Beginn als Herren-Hobby-Mannschaft gründete. "Wir Damen haben nur organisatorisch ein wenig mitgeholfen", so Kraischek. Den Anstoß aufs Eis zu gehen lieferte schließlich der ehemalige Eishockey-Profi Franz Rojak vom ATSE, der nach Neuberg zog und das Traineramt im Mürztaler Graben übernahm. "Franz ist uns angegangen, warum wir Frauen immer nur zuschauen. Da wir damals schon alle eine große Klappe hatten und ehrgeizig waren, haben wir die Herausforderung angenommen", erinnert sich die Obfrau an das Gründungsjahr. "Gestartet haben wir noch mit Zackenschuhen, wir hatten kein Equipment. Manche von uns konnten gar nicht eislaufen und haben in Neuberg mitten in der Nacht geübt. Wir waren Hausfrauen, die sich auspowern wollten."

Vom Punktelieferanten zum Titelkandidaten

2003 nahmen die Damen schließlich den Ligabetrieb auf. 20 Jahre später hat man sich vom Punktelieferanten zum Champion gemausert. "Auch wenn wir allesamt Amateure sind, legen wir längst ein profihaftes Verhalten an den Tag. Es ist unglaublich, was die Mädels neben Arbeit und Ausbildung leisten – und das ganz ohne Bezahlung", prangert Kraischek die noch immer allgegenwärtige Ungleichheit zwischen Frauen- und Männersport an. Auch an dieser Front kämpfen die Eishockeydamen mit vollem Einsatz.

Kräftige Giebelkreuz-Unterstützung

Glücklicherweise konnte der doch sehr teure Ligabetrieb durch diverse Sponsoren bislang stets finanziert werden. Dazu zählt auch die Raiffeisenbank Mürztal, die seit geraumer Zeit als Brustsponsor auf den Trikots der Truppe diese wirtschaftlich wesentlich fördert. Eine große Stütze des Vereins dabei war seit jeher auch eine alte Freundschaft mit dem 2022 verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz. Er hat die erste Ausrüstung sowie die ersten Eiszeiten finanziert und war für die Mannschaft immer da, wenn es eng wurde.