Neue Genostar-Sprunghalle soll's Stieren leichter machen

05.09.2013

Österreichs größtes Besamungsunternehmen Genostar und der steirische Landeskontrollverband schufen nach nur zwölf Monaten Bauzeit einen runderneuerten Unternehmensstandort in Gleisdorf. Dieser stärkt die Rinderzucht in der Steiermark.

Die Arbeitswege liegen nun kompakt aneinander, die zergliederten Abläufe gehören der Vergangenheit an. Labor, Sprungraum und Büros wurden komplett neu eingerichtet. So präsentiert sich der neue Standort der Genostar am Tieberhof im oststeirischen Gleisdorf. Trotz widrigster Umstände wie Hochwasser und Vermurungen konnten die geplanten Errichtungskosten sogar unterschritten werden.

Es musste etwas geschehen: Die Sprunghalle für die Stiere war zu niedrig. Die Büros: hoffnungslos veraltet, die gesamte Infrastruktur der Häuser war einfach am Ende. Letztendlich war es eine klare Entscheidung pro Gleisdorf. Besseres Service, aber auch seuchenhygienische Gründe sprechen für zwei Dependancen. Projektleiter Ralf Gregory war für den reibungslosen Ablauf mitverantwortlich. „Im heurigen Frühjahr wurde das Bauvorhaben laut Bundesvergabegesetz in Form einer Totalunternehmerschaft ausgeschrieben“, erläutert Gregory. „Dabei wird bis ins Detail festgelegt, wie der Bau auszusehen hat, bis zur Zahl der Steckdosen und Lichtschalter. Gleichzeitig wird damit der verbindliche Preis für das schlüsselfertige Bauwerk fixiert.“

Viele Varianten wurden durchdacht. Der ökonomische Kompromiss: Ein Teil des alten Büros bleibt bestehen, daneben wird geschliffen. Am Ende trennten alter und neuer Trakt nur gut einen Meter. Eine ziemlich große Herausforderung für die Bauleute und mitunter große Lärmbelastung der Mitarbeiter. Gregory hebt dabei aber die „hohe Umsicht und Rücksichtnahme der Bauleiter von Granit, Kilian Luttenberger und Bernhard Eckhart, hervor: „Seitens der Baufirma Granit war man fachlich und menschlich stets sehr engagiert und nahm Rücksicht auf die Bedürfnisse von Genostar und Landeskontrollverband.“

Anfang Juli wurde das 600 Quadratmeter große Gebäude offiziell eröffnet. 30 Tonnen Bewehrungsstahl und 380 Kubikmeter Beton sorgen für dauerhaften Bestand und eine 65 Kilowatt starke Pelletheizung für zukunftsverträgliche Wärme. Die Eröffnung der neuen Sprunghalle mit zweigeschößiger Raumhöhe und des modernisierten Labors am Tieberhof war ein wichtiger Tag für das steirisch-niederösterreichische Besamungsunternehmen Genostar, wie es auch Rinderzucht-Steiermark-Obmann Willibald Rechberger betont: „Mit dem neuen Produktionsgebäude ist ein wichtiger Schritt zu Absicherung des bäuerlichen Besamungsunternehmens und damit der Genetik aus bäuerlicher Hand getan.“

Einen bedeutsamen Schulterschluss gibt es auch mit dem Landeskontrollverband, der ebenfalls im neuen Gebäude beheimatet ist. „Damit sind Rinderzucht und Qualitätssicherung Tür an Tür, was für die strategische Ausrichtung der steirischen Produktion einen immensen Vorteil hat“, hob Obmann Georg Piller hervor. „Genau das macht die bäuerlichen Betriebe stark und damit werden sie auch die Zukunft meistern“, unterstrich Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski.