Südtiroler von steirischen Genossenschaften beeindruckt

25.07.2019

Zum gegenseitigen Austausch besuchten Ende Juni die Funktionäre des Raiffeisenverbandes Südtirol bzw. deren RLB vier Tage lang die Steiermark. Dabei zeigten sich die Raiffeisen-Genossenschafter aus Südtirol von den Möglichkeiten der weiß-grünen Mark beeindruckt.

Vor zwei Jahren setzte der Raiffeisenverband Steiermark einen weiteren Schritt des grenzüberschreitenden Austausches zwischen Südtirol und der Steiermark mit einer Fachexkursion der Vorstandsmitglieder nach Bozen und Meran. Nun hat man den Spieß umgedreht und die Südtiroler Kollegenschar von 20. bis 23. Juni in die Steiermark eingeladen.

Großes Interesse an steirischem IPS

Großes Interesse zeigten die Südtiroler Raiffeisen-Delegation mit Verbandsobmann Herbert von Leon, Verbandsdirektor Paul Gasser und RLB-Südtirol-Generaldirektor Zenone Giacomuzzi an der Spitze am Institutionellen Sicherungssystem (IPS) der Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark. Im Zuge der Reform der italienischen Genossenschaftsbanken, die mit der Gründung zweier nationaler genossenschaftlicher Bankengruppen endete, wurde den Südtiroler Raiffeisenkassen erst vor Kurzem eine hart umkämpfte Sonderregelung gewährt, welche die Aufrechterhaltung der Selbständigkeit der lokalen Genossenschaftsbanken bei Einführung eines IPS ermöglicht.

Da dieses Konstrukt von der Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark mit der Einführung neuer Vorschriften schon vor Jahren als klares Zeichen genossenschaftlicher Solidarität mit festen Spielregeln vorbildlich umgesetzt wurde, galten viele Fragen der Südtiroler Gäste an die steirische Expertin Manuela Vaterl und RLB-Steiermark-Generaldirektor Martin Schaller diesem Thema. Schaller war es auch, der die Delegation nach einer Begrüßung durch Verbandsdirektor Heinrich Herunter in Raaba über die neuesten Entwicklungen bei Raiffeisen in Österreich informierte. Ebenso am Programm stand eine Führung durch das Raiffeisen-Rechenzentrum, eines der modernsten des Landes.

Erlebnis Milch

Während sich die steirische Delegation vor zwei Jahren von den Südtiroler Möglichkeiten bei den Erzeugermilchpreisen beeindruckt zeigten, war es diesmal die Form der Präsentation des Produktes, die imponierte. Auf authentische Art und Weise stellten Bäuerinnen in der "Erlebniswelt Milch" der Obersteirischen Molkerei in Knittelfeld unter Beisein von Obmann Jakob Karner den weit angereisten Gästen die naturnahe Produktion und die schmackhaften Erzeugnisse vor.

Erzherzog Johann verbindet

Auf die gemeinsamen geschichtlichen Wurzeln der beiden Länder, deren Entwicklung jeweils vom großen Modernisierer Erzherzog Johann stark geprägt wurde, verwies nach einem vorabendlichen Hochkultur-Ausflug beim Festival Styriarte der Rektor der Technischen Universität Graz, Harald Kainz. Stolz verwies Kainz auf die Forschungsquote von fünf Prozent, mit der die Steiermark an der Spitze aller 276 EU-Regionen liegt. Nicht weniger beeindruckten die Erfolge der Universität in den Bereichen Holzbau, Robotik, Autonomes Fahren oder Cybersecurity, in denen die Hochschule inzwischen Weltruf erlangte und somit wohl nicht zufällig fast 400 Studenten jährlich aus Südtirol nach Graz zieht.

Innovative Winzervereinigung

Ebenso innovativ wie die steirische Forschungslandschaft zeigten sich in den letzten Jahren die Erzherzog Johann Weine in Ehrenhausen. Ein Besuch in der modernen Weinkellerei stellte gleichzeitig den geselligen Abschluss der Fachreise der Südtiroler Delegation bei feinsten steirischen Schmankerln und edlen Tropfen dar.

Entsprechend positiv und angetan fiel das Resümee von Verbandsdirektor Paul Gasser über den steirisch-südtirolerischen Austausch aus: "Wir haben bestätigt bekommen, dass es sehr viele verbindende Elemente und Ähnlichkeiten zwischen Raiffeisen in Südtirol und in der Steiermark gibt. Spannend war festzustellen, wie innovativ hier etwa Wein oder Milch präsentiert werden. Da können wir uns einiges abschauen!"