Weizer Schafbauern eröffnen „gläserne“ Manufaktur

23.10.2017

Eine kleine, aber feine „gläserne“ Schafkäse-Manufaktur hat die Genossenschaft der Weizer Schafbauern Ende September in Mitterdorf an der Raab eröffnet. In der Schaukäserei können alle Interessierten miterleben, wie die regionalen Schafkäse-Spezialitäten entstehen.

Für die Genossenschaft der rund 300 Weizer Schafbauern wurde in knapp einjähriger Bauzeit mit einem Kostenaufwand von rund vier Millionen Euro „eine kleine, aber feine gläserne Schafskäse-Manufaktur mit Schaukäserei und Schafmilch-Erlebniswelt“ geschaffen, wie Verbandsobmann und Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher den österreichweit einzigartigen Betrieb nennt.

Wie die Bezeichnungen „Gläserne Manufaktur“ und „Erlebniswelt“ verraten, sind Besucher herzlich willkommen. Sie können an Ort und Stelle erleben und zuschauen, wie Schafmilch zu unterschiedlichsten Molkereiprodukten verarbeitet wird. In dem technisch hochmodernen, gentechnikfrei und CO2-neutral geführten Betrieb mit Photovoltaik auf dem Dach wird auch das Schaf- bzw. Lammfleisch verarbeitet, das von den Schafbauern aus der näheren Umgebung mit entsprechend kurzen Transportwegen angeliefert wird.

Wie vielfältig die regionalen Weizer Lamm- bzw. Schafprodukte sind, zeigt ein Blick in das an die Manufaktur angeschlossene Verkaufslokal. Angeboten werden neben Lammkoteletts, -grillwürsten oder -geselchtem auch Lamm-Leberkäse und „Lammfurter“, Molkereiprodukte von Frischmilch über Joghurt bis zu zahlreichen, teils international prämierten Käsesorten und sogar Schafmilch-Seife oder Schafmilch-Schokolade. Viele in Handarbeit gefertigte Erzeugnisse aus Schafwolle runden die Produktvielfalt ab. Das „Schwarze Schaf“ ist hier übrigens kein gesellschaftlicher Außenseiter, sondern vielmehr eine hervorragende Hartkäsesorte.

Galt früher einmal, wie Karina Neuhold, die umtriebige Obfrau der Weizer Schafbauern betont, das Schaffleisch als „Arme-Leute-Fleisch“, das lange im Schatten von Schweine- und Rindfleisch stand, so liegt heute speziell das zarte Lammfleisch unter Feinschmeckern voll im Trend. Zudem besteht schon seit zwanzig Jahren eine kontinuierlich gewachsene Partnerschaft mit der Handelskette Spar für die Steiermark und das südliche Burgenland, wo bis zu 22 Tonnen Lammfleisch pro Jahr abgesetzt werden.

Die Qualität des bekömmlichen, hell- bis dunkelrosa farbenen, feinfasrigen und nur leicht mit Fett durchzogenen Lammfleisches wird unter anderem durch die streng kontrollierte artgerechte Haltung der Tiere in kleinen Herden gewährleistet. Sie wachsen in freier Natur auf, wo sie auf hochgelegenen Weiden Gräser und Kräuter fressen. Das trägt auch wesentlich zur Pflege und zum Erhalt der Landschaft bei.