Ab in die Luft heißt es für die Piloten der Steirischen Hagelabwehrgenossenschaft bei sich annähernden Unwettern. Bis zu fünf Stunden sind diese dann in der Luft, um den Hagel zu bekämpfen. Beim Einsatz wird auf modernste Technik zurückgegriffen sowie auf Silberjodid, dass das Wasser in der Luft bindet.

Vor 70 Jahren wurde die Steirische Hagelabwehrgenossenschaft als bäuerliche Genossenschaft in der Steiermark gegründet, um Obst und Getreide vor Hagel zu schützen. Seither hat sich technisch viel verändert. Aktuell kämpft Obmann Josef Mündler mit 11 Piloten gegen die Hagelunwetter in der Steiermark zum Schutz von Umgebung und Gütern an. Dabei setzt man auf ein eigenes Echtzeitradar, Know-how der Technischen Universität Graz und ein Rastersystem zur Planung der Flugeinsätze. Gearbeitet mit Silberjodid, um das Wasser in der Luft in den Gewitterwolken in Form ganz kleiner Hagelkörner zu binden, die in weiterer Folge keinen Schaden anrichten. 

Stolzes Jubiläum im Kampf gegen den verheerenden Hagel

"Als weltweit führend" hat Obmann Josef Mündler die Steirische Hagelabwehrgenossenschaft bei der Jubiläumsgeneralversammlung im Sommer in Fürstenfeld bezeichnet dabei sind. "Wir haben Anfragen und Besuche aus der ganzen Welt in Graz“, berichtete Mündler stolz, denn wie keine zweite Hagelabwehr habe man sich der Forschung verschrieben und das System Hagelabwehr ständig weiterentwickelt.

Beim Start im Jahr 1955 wurden noch von Bauern an hunderten von Abschussorten pro Gewitter Raketen in den Himmel geschossen. Wie und ob das geholfen hat, ist umstritten, wie so viele Maßnahmen, die die Altvorderen anwandten: Gebete, Glockenläuten, Wettertürme an „strategischen“ Orten, Böllerschießen und das Verbrennen von Silberjodid am Boden. Seit den 1980er-Jahren wird mit Flugzeugen und modernster Technik die Hagelbildung bekämpft. Aktuell ist ein Teil der Flugzeuge in Graz stationiert, ein Teil in Fürstenfeld.