Presseinformation anlässlich des Verbandstages am 2. Oktober 2013

 

Raiffeisenverband blickt beim Jubiläum in die Zukunft

Mit viel Prominenz feierte der Raiffeisenverband Steiermark beim diesjährigen Verbandstag im Grazer Messe Congress sein 75-jähriges Bestehen. Dabei wurden unter dem Thema der Nachhaltigkeit vor allem Zukunftsfragen behandelt. Dem zur Styria gewechselten RLB-Generaldirektor Markus Mair wurde die Raiffeisenmedaille in Gold überreicht.

Mehr als 450 Gäste, darunter geballte Prominenz aus Politik und Wirtschaft wie Landesrat Johann Seitinger, Landtagspräsident Franz Majcen, Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski, Landtagsabgeordneter Edi Hamedl, der Grazer Grazer Finanzstadtrat Gerhard Rüsch, Ex-Vizekanzler Josef Riegler, Generalvikar Heinrich Schnuderl und Landespolizeidirektor Josef Klamminger folgten der Einladung von Verbandsobmann Franz Titschenbacher zum Jubiläumsverbandstag unter dem Motto „WEITERdenken – Nachhaltigkeit für weitere 75 Jahre“ in den Grazer Messe Congress. Selbstverständlich durfte auch die gesammelte Raiffeisen-Familie bei der Veranstaltung nicht fehlen. Diese wurde angeführt von Generalanwalt Walter Rothensteiner und dem neuen Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, Martin Schaller. Ebenso zu Gast war der mit 1. Oktober 2013 zur Styria Media Group gewechselte ehemalige Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, Markus Mair.

Als Fundament und Wertebasis des unternehmerischen Handelns beschrieb Verbandsobmann Franz Titschenbacher den Nachhaltigkeitsgedanken, dem sich die heimischen Raiffeisen-Genossenschaften seit jeher verpflichtet fühlen. „Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung müssen gemeinsam gestaltet und geprägt werden“, so Titschenbacher.

Der Verbandsobmann wies auch auf die steigende Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Rechtsform Genossenschaft hin: „Die Genossenschaft in ihrer großen Vielfalt ist eine moderne Rechtsform, die gerade aufgrund der breiten Mitbestimmungsmöglichkeiten ein Wirtschaftsmodell des 21. Jahrhunderts ist.“

Insbesondere mit Zukunftsfragen beschäftigte sich Verbandsdirektor Heinz Herunter in seinem Bericht. „Damit die Genossenschaften weiterhin so erfolgreich bleiben wie bisher, braucht es innovative, aber bis zum Ende gedachte Konzepte und Ideen“, sprach Herunter vor allem die Herausforderungen im Bankenbereich an. Herunter forderte gleichzeitig dazu aber auch die Finanzmarktaufsicht auf, bei der Umsetzung von Basel III und damit verbundenen Verordnungen mehr Augenmaß zu bewahren. „Für eine nachhaltige Entwicklung braucht es auch Rahmenbedingungen, die diese gewährleisten!“

Herunter unterstrich auch die Krisenfestigkeit der Raiffeisenbanken seit weit mehr als hundert Jahren. Es werde aber auch Weiterentwicklung brauchen, um fit für die Zukunft zu bleiben, so Herunter. Daher müsse für ihn die Zusammenarbeit auf allen Ebenen noch effizienter und enger ausfallen.

Der von Herunter vorgestellte Jahresabschluss des Raiffeisenverbandes Steiermark für 2012 hob trotz der wirtschaftlich herausfordernden Zeiten die kostenbewusste Unternehmensführung des Non-Profit-Unternehmens hervor.

In dieselbe Kerbe wie Herunter schlugen Raiffeisen-Generalanwalt Walter Rothensteiner und der neue Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, Martin Schaller. Beide machten sich für eine enge Kooperation innerhalb des Verbundes stark, wobei es ein Zusammenrücken auf allen Ebenen und in alle Richtungen geben müsse, wie es Schaller in seinem ersten Auftritt als Generaldirektor vor versammelter Raiffeisen-Familie formulierte.

In seinen Grußworten hob Agrarlandesrat Johann Seitinger speziell die Bedeutung der regionalen Raiffeisen-Genossenschaften für den ländlichen Raum hervor: „Die Genossenschaften vor Ort sind die Lebensader des ländlichen Raumes und ein unverzichtbares Angebot.“

Eine besondere Auszeichnung erhielt der mit Ende September 2013 aus der Raiffeisen-Landesbank Steiermark ausgeschiedene Generaldirektor Markus Mair. Ihm wurde aus den Händen von Verbandsobmann Franz Titschenbacher und Verbandsdirektor Heinrich Herunter die Raiffeisenmedaille in Gold für besondere Verdienste im steirischen Genossenschaftswesen überreicht.

 

Wirtschaftliche Entwicklung im Genossenschaftsbereich:

Als verlässlicher Partner der steirischen Wirtschaft haben sich im Jahr 2012 im Bankensektor die 84 selbständigen Raiffeisenbanken trotz fortwährend schwieriger werdender Rahmenbedingungen – insbesondere aufgrund der Zinsentwicklung – erwiesen. Mit leichten Steigerungen bei den Ersteinlagen auf 11,1 Milliarden und den Ausleihungen auf 9,2 Milliarden Euro sind die steirischen Raiffeisenbanken bei einer Gesamtbilanzsumme von 14,4 Milliarden Euro führend in Geldangelegenheiten. Das Betriebsergebnis betrug 0,65 % der durchschnittlichen Bilanzsumme.

In der Molkereisparte fielen die Ergebnisse deutlich erfreulicher als im Vorjahr aus. In Summe konnte das EGT um knapp eine Million Euro auf 1.167.000 Euro gesteigert werden. Die operativ tätigen Molkereien übernahmen 2012 von den Erzeugern als solider, verlässlicher Partner der Landwirte zusammen 429.000 Tonnen Milch und damit um gut vier Prozent mehr als im Jahr davor. Der durchschnittliche Erzeugermilchpreis lag 2012 in der Steiermark bei 33,71 Cent netto. Abermals deutlich gesteigert werden konnten die Exportzahlen, insbesondere aufgrund der hohen Käseausfuhren.

Im Lagerhausbereich konnten die beachtlichen Umsatzsteigerungen der beiden Vorjahre fortgeschrieben werden. Die Umsätze wurden um 5,6 % auf 777 Millionen Euro gesteigert. Das durchschnittliche EGT hat sich allerdings auf 0,8 % der Betriebsleistung oder rund 6,3 Millionen Euro verringert. Mit den 113 Verkaufsstellen und 33 Werkstätten waren die Raiffeisen-Lagerhäuser wieder ein wertvoller Nahversorger im ländlichen Raum.

Einen Gesamtumsatz von rund 14,5 Millionen Euro erwirtschafteten die 98 Verwertungsgenossenschaften, darunter 80 Biowärme- und Hackschnitzelbetriebe. Die im Jahr 2012 zwar etwas geschrumpften Bilanzgewinne trugen jedoch zu einer weiteren Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage der Genossenschaften bei. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote konnte auf 48,6 % erhöht werden.

 

Fakten:

Der Raiffeisenverband Steiermark mit seinen 89 Mitarbeitern betreut derzeit 323 Mitglieder, davon

  • 79 Raiffeisenbanken mit 319 Bankstellen,
  • 5 Warengenossenschaften,
  • 98 Verwertungsgenossenschaften,
  • 80 Nutzungsgenossenschaften und
  • 61 sonstige Genossenschaften bzw. Mitglieder anderer Rechtsformen.

Diese Genossenschaften zählen fast 600.000 Mitglieder. Damit ist statistisch gesehen jeder zweite Steirer Mitglied einer Raiffeisen-Genossenschaft. Rund 5.500 Arbeitnehmer (davon mehr als 2.500 im Bankenbereich der Primärebene) und 3.400 ehrenamtliche Funktionäre sind derzeit bei diesen Genossenschaften tätig. Das Leistungsangebot des Raiffeisenverbandes Steiermark umfasst dabei die Bereiche Prüfung und Genossenschaftsrevision, Aus- und Weiterbildung sowie Beratungsleistungen in rechtlichen, steuerlichen und organisatorischen Fragen.

 

Kontakt:

Mag. Armin Friedmann
Raiffeisen-Platz 11
8074 Raaba
Tel.: (0316) 8084-17 oder 0650 4753253
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