Corona: Über 700 Mio. Euro Raiffeisen-Liquiditätshilfen

24.08.2020

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und deren Bewältigung rücken immer mehr ins Zentrum. Steiermarkweit steht Raiffeisen 11.500 Unternehmens- und Privatkunden mit mittlerweile in Summe 715 Millionen Euro an speziellen Corona-Liquiditätshilfen zur Seite.

Überbrückungskredite, Kurzarbeit-Soforthilfen und Kreditraten-Stundungen: Das sind die drei wesentlichsten Instrumente von Raiffeisen Steiermark, um den Kunden während der Corona-Krise beiseite zu stehen. 11.500 Unternehmens- und Privatkunden wurde mit einem Volumen von 715 Millionen Euro somit geholfen. „Nach den Sofortmaßnahmen im Frühjahr bleibt die intensive persönliche Beratung und Begleitung wesentlich, damit Unternehmen und Arbeitsplätze möglichst langfristig gesichert werden können. Raiffeisen ist vorbereitet, denn ein langer Atem ist gefragt“, erklärt der Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, Martin Schaller.

380 Millionen Euro Überbrückungsfinanzierungen für Unternehmen

Die Nachfrage von Unternehmen nach Überbrückungsfinanzierungen hat im Verlauf der letzten Monate sukzessive zugenommen. Dahinter stehen diverse Finanzierungsinstrumente, die über die aws (Austria Wirtschaftsservice), ÖHT (Österreichische Hotel- und Tourismusbank) sowie OeKB (Österreichische Kontrollbank) abgewickelt werden. Aktuell sind bei Raiffeisen Steiermark Finanzierungen in der Höhe von 380 Millionen Euro beantragt. Davon wurden bereits 91 % ausbezahlt bzw. genehmigt. Die Mittel stehen den Unternehmen etwa für Löhne, Betriebskosten oder Investitionen zur Verfügung und verfolgen das Ziel, den Wirtschaftskreislauf möglichst im Laufen zu halten.

270 Millionen Euro Soforthilfen für AMS-Kurzarbeit

Ein weiteres Instrument, das von Unternehmen im großen Stil in Anspruch genommen wurde, ist die Kurzarbeit. Um die Zeit zwischen Lohnzahlung und Rückerstattung vom AMS zu überbrücken, brauchen Unternehmen mitunter Liquidität. Raiffeisen Steiermark hat den Unternehmen dafür bisher rund 270 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

65 Millionen Euro für Ratenstundungen

Raiffeisen Steiermark hat als erste Bankengruppe Österreichs noch vor dem gesetzlichen Moratorium ein einfaches Online-Stundungsverfahren eingeführt. Durch Ratenstundungen sind sowohl Raten- als auch Zinszahlungen pausiert. Kreditnehmer erhalten dadurch eine „Atempause“, um finanzielle Engpässe zu überwinden. Mittlerweile haben 9.700 Kunden 13.500 Ratenstundungen in Anspruch genommen. Das Stundungsvolumen beträgt 65 Millionen Euro, das dahinterstehende Kreditvolumen rund 1,9 Milliarden Euro. Aufgrund der raschen und unbürokratischen Zusagen wurden 85 % des Stundungsvolumens unabhängig vom gesetzlichen Moratorium ermöglicht.

Analog zum gesetzlichen Moratorium hat Raiffeisen Steiermark allen betroffenen Kreditkunden eine automatische Verlängerung der Ratenstundung bis Ende Oktober ermöglicht. Sollten Kunden die Ratenstundung nicht mehr in Anspruch nehmen oder die Gründe dafür wegfallen, kann diese ebenso einfach online beendet werden. Sowohl bei Start der Stundungen im Zuge des Lockdowns als auch nun bei der Verlängerung wurden keine Spesen verrechnet. Der Trend zeigt nach einer großen Nachfrage im März und April nun eine sehr abgeflachte Kurve.

Zehntausende Kundengespräche

Schaller: „Die Zahlen belegen, dass die Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark ihre Verantwortung sehr ernst nimmt. Hinter 715 Millionen Euro Liquiditätshilfen stehen 1.500 steirische Raiffeisen-Kundenbetreuer und zehntausende Kundengespräche. Unser Ziel ist weiterhin, möglichst nachhaltige Lösungen zu finden. In der Beratung ist unser Anspruch, die Unternehmen durch eine Balance zwischen kühlem Kopf und Empathie zu begleiten. Denn in einer Krise geht es nicht nur um finanzielle Aspekte, sondern oft um höchst emotionale Themen. Nach der ersten heißen Phase im Frühjahr müssen alle Beteiligten – von der Regierung über die Unternehmen bis zu den Banken – den Fokus auf die mittel- und langfristige Perspektive richten, denn wir befinden uns in einer sehr sensiblen Phase. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit entschlossener Zusammenarbeit ein starkes Comeback der Wirtschaft schaffen können.“