RV-Sicherheitstag: „Smarte“ Geräte als Gefahrenquelle

04.08.2017

Unter dem Schwerpunkt „Sicherheit nach dem Stand der Technik in allen Bereichen“ standen die diesjährigen Sicherheitstage des Raiffeisenverbandes Steiermark. Die einhellige Meinung dabei: Es wird sicher nicht einfacher und besser!

Ständig am Wachsen sind die Gefahren im Bereich der Gewalt, der Cyberkriminalität oder der Wirtschaftskriminalität. Auf die besorgniserregende Entwicklung der Kriminalstatistik wies Ludwig Rabold, Leiter der Abteilung Organisation, bei den heurigen Sicherheitstagen des Raiffeisenverbandes Steiermark, die an zwei Terminen im Juni abgehalten wurden, hin. Rabold machte den zahlreichen Teilnehmern klar: „Mittlerweile ist jeder von uns Ziel dieser Attacken!“ Die Täter würden auch immer einfallsreicher werden, so der Verbandssicherheitsexperte mit einem Blick auf zahlreiche Medienmeldungen. Ebenso in den Fokus nahm Rabold die neue, ab 2018 geltende EU-Datenschutz-Grundverordnung.

Schadenersatzansprüchen vorbeugen

Auf die zunehmenden Anforderungen an die Sicherheit von Objekten ging Josef Binder ein. „Wir merken, dass sich Haftungsfragen immer weiter zum Liegenschaftseigentümer hin verschieben. Daher müssen Gebäude immer dem neuesten Stand der Technik entsprechen“, so der Fachmann für Baufragen im Raiffeisenverband Steiermark. Ziel müsse es daher sein, Gefahren und Unfälle zu vermeiden um in weiterer Folge Schadenersatzansprüche abzuwehren. Binders Ausführungen unterstrich der Sachverständige Johann Grantner, der die Risiken und Wartungserfordernisse von automatischen Schiebetüren aufzeigte.

"Smarte" Geräte: Angriffsfläche und Gefahrenquelle

„Hilfe, mein Kühlschrank greift die Amazon-Seite an!“ Was vielleicht für viele nach Phantasie klingt, sei durchaus Realität, informierte der IT-Sicherheitsexperte Markus Hefler vom Raiffeisen Informatik Center Steiermark (RICS). Die Ransomware WannaCry läute die nächste Evolutionsstufe von Attacken ein. Dabei würde nicht nur der infizierte PC angegriffen werden, erklärt Hefler, sondern alle im Netzwerk noch erreichbaren Geräte, unabhängig ob PC, Drucker oder Kühlschrank. „Raumsteuerungsgeräte und alles was vernetzt ist, kann als Bot-Netzwerk verwendet werden, so auch alle ‚smarten‘ Geräte.“ Andere Angriffe wie DDoS-Attacken könnten wiederum ganze Rechenzentren oder Firmenseiten lahm legen. Hefler ließ die Interessierten zumindest aufatmen: „Zum Glück gibt es sogar schon einen Versicherungsschutz gegen Cyberattacken!“

Elektromagnetische Felder meiden

Spannend und anschaulich demonstrierten Klaus Schiessl und Christian Troger von der AUVA die Wirkung von elektromagnetischen Feldern auf den menschlichen Körper. Erklärt wurden unter anderem die Auswirkungen der „Mikrowelle“ Handy beim Ohr, Verbrennungsgefahren durch Armbanduhren oder die Gesundheitsrisiken durch Induktionskochplatten. „Je weniger elektromagnetische Strahlung der Körper abbekommt, umso weniger passiert mir“, raten die beiden Profis Kraftfelder nach Möglichkeit zu meiden.

"Fake News" und soziale Medien

In die Welt der „Fake News“ und der sozialen Medien führte humorvoll der RLB-Mitarbeiter Stefan Schandor abschließend ein. Derzeit tourt der gefragte Kabarettist mit seinem Programm "SM in Mundart" durch die Steiermark und ist gern gebuchter Gast vieler Raiffeisenbanken.