„Die Zukunft gehört dem, der die Jugend gewinnt“

19.03.2021

Entsprechend dem Jahresmotto „Zukunft Raiffeisen: Jugend.“ war die erste Funktionärsplattform des Raiffeisenverbandes Steiermark im Jahr 2021 schwerpunktmäßig der jungen Generation und der Vielfalt in den Gremien gewidmet. Wiederum wurde diese komplett virtuell abgehalten.

Ganz dem Thema Jugend hat sich der Raiffeisenverband Steiermark in Anlehnung an die bundesweite Initiative "Raiffeisen Next" des Österreichischen Raiffeisenverbandes (ÖRV) bei der Funktionärsplattform am 10. März verschrieben. Im Mittelpunkt der von Sandra Suppan moderierten Online-Veranstaltung stand dabei die Nachwuchsfrage innerhalb der Funktionärsriege der steirischen Genossenschaften.

"Genossenschaften stehen bei Jugendlichen unter 35 Jahren hoch im Kurs", konnte ÖRV-Generalsekretär-Stellvertreter Justus Reichl aus einer brandaktuellen Studie berichten. Da sie dennoch in den Raiffeisen-Gremien im Vergleich zur Bevölkerungsstruktur zu wenig abgebildet seien, appellierte Reichl, in Hinblick auf künftige personelle Entscheidungen in den Gremien bereits rechtzeitig an junge Interessierte, die bei Raiffeisen etwas bewegen wollen, heranzutreten und diese an die Genossenschaft heranzuführen. "Die Zukunft gehört dem, der die Jugend gewinnt", lautete die Botschaft des Genossenschaftsstrategen.

Dringend Handlungsbedarf, junge Menschen in die Gremien der steirischen Genossenschaft zu holen, ortete Verbandsdirektor Heinrich Herunter: "Der durchschnittliche Raiffeisen-Funktionär in der Steiermark ist bereits Mitte 50." Daher sollten die Funktionärskreise entsprechend verjüngt werden, meinte Herunter mit Blick auf die Altersstruktur, denn man könne damit nie früh genug beginnen.

Jung und Alt harmonieren

Hervorragende Beispiele gelebter Altersdiversität demonstrierten die Raiffeisenbank Oststeiermark Nord und die Agrarunion Südost. Sie alle waren durch ihre Obmänner und den jeweils jüngsten Funktionär im gesamten Bundesland im Studio vertreten. Insbesondere die 24-jährige Hotelunternehmerin Hanna Konrath zeigte sich begeistert, wie offen und herzlich sie von ihrem Gremienkollegen in der Raiffeisenbank aufgenommen wurde und laufend unterstützt wird. Großes Interesse, in Genossenschaften aktiv mitarbeiten zu dürfen, unterstrich Landjugend-Obmann David Knapp in seinem Statement.

Historischer Erfolg

Bemerkenswerte Erfolge in Diversitätsfragen konnte das steirische Mitglied im Raiffeisen-Funktionärinnen-Beirat, Michaela Stock, vermelden. Im Jahr 2014 sei man bei einer Frauenquote von 9 % gestartet. Mittlerweile konnte der Wert in der Bankengruppe verdoppelt werden. Bis 2025 soll die Quote auf mindestens 25 % gehoben werden. "Ganz wichtig ist es, Bewusstsein für Diversität zu schaffen", so Stock. Besonders freute sich die Obfrau der Raiffeisenbank Graz-St. Peter, dass mittlerweile in jeder steirischen Raiffeisenbank Frauen in den Gremien vertreten sind.

Energiegemeinschaften als Zukunftschance

Als besondere Chance für Raiffeisen stellte der Leiter der Abteilung Wirtschafts-, Agrar-und Europafragen im Österreichischen Raiffeisenverband, Josef Plank, die Ziele der Bundesregierung zur Stärkung der erneuerbaren Energieformen dar. Speziell die angedachten Energiegemeinschaften ließen sich hervorragend in der Rechtsform der Genossenschaft abbilden und könnten die Regionalität weiter stärken.

Dass Genossenschaften zuletzt immer stärker gefragt und auch gegründet worden sein, konnte der Leiter des neuen Kompetenzzentrums Genossenschaft im Raiffeisenverband Steiermark, Armin Friedmann, bestätigen. Künftig schöpfe man neben den Energiegenossenschaften besondere Hoffnungen in den Bereichen Soziales, Tourismus, Unternehmensnachfolge und Alternative Lebensmittelnetzwerke. Die Jugend soll vor allem über Schülergenossenschaften gewonnen werden. Ein erstes Pilotprojekt sei diesbezüglich gerade in Bruck/Mur in Umsetzung.