Allgemeines
Große Bühne für Genossenschaften an Fachhochschule
17.12.2025

"eGen: Gemeinsam. Genial. Genossenschaft. Neue Perspektiven für kooperatives Wirtschaften": So lautete das Motto von "Best of Projects 2025" der Fachhochschule Campus 02 zur Präsentation der Studierenden-Projekte, das heuer ganz dem Internationalen Jahr der Genossenschaften gewidmet war.

Ganz im Zeichen des Internationalen Jahres der Genossenschaften stand die Veranstaltung "Best of Projects 2025" der Fachhochschule Campus 02 in Graz am 26. November. Bereits am Nachmittag konnten die 245 Besucher:innen die vielfältigen Projektstände der Studierenden entdecken und Einblicke in innovative Ideen rund um kooperatives Wirtschaften gewinnen. Das Gewinnspiel und viele persönliche Gespräche sorgten für lebhafte Stimmung in der Aula unweit der Wirtschaftskammer.

Genossenschaft kann mehr. Weltweit.

Der zentrale Teil des offiziellen Programmes war nach Begrüßungsworten durch Rektorin Kristina Edlinger-Ploder dann Verbandsdirektor Peter Weissl vorbehalten. Unter dem Titel "Genossenschaft kann mehr. Weltweit." blickte in einem Impulsvortrag auf die Genossenschaftsentwicklung der letzten Jahre zurück und betonte die besondere Merkmale der kooperativen Rechtsform: "Genossenschaften gehören den Menschen, sind demokratisch organisiert, fördern ihre Mitglieder und verbinden regionale Verwurzelung mit globaler Verantwortung. Ein Kurzfilm zum Jubiläum unterstrich diesen Befund und zeigte konkrete Beispiele gelebter Wertorientierung in der Praxis.

Praxisnahe Einblicke der Studierenden

Die darauffolgende Präsentation der Studierenden aus dem fünften Semester des Departments Rechnungswesen & Controlling ergänzte diesen Impuls durch eine angewandte Perspektive. Das Praxisprojekt demonstrierte, wie Genossenschaften entstehen und mit welchen strukturierten Schritten Gründungsprozesse nachvollziehbar gestaltet werden können. Der Zugang „Von der Idee zur Genossenschaft – mit CoopPilot“ verdeutlichte, wie theoretische Grundlagen, ein praktisches Gründungstool - dieses wurde in enger Abstimmung mit dem Kompetenzzentrum Genossenschaft des Raiffeisenverbands Steiermark entwickelt - sowie konkrete Anwendungsszenarien ineinandergreifen. Die vorgestellten Ergebnisse zeigten, wie Studierende komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge operationalisieren und in eine funktionierende Gründungslogik übersetzen. Weitere Projekte wurde an Infoständen von den Studierenden präsentiert.

Expertengespräch betont besondere Rolle von Genossenschaften

Den Höhepunkt des Abends bildete die Podiumsdiskussion mit Expert:innen aus Wirtschaft und Genossenschaftspraxis, an der neben Verbandsdirektor Peter Weissl auch der Geschäftsführer der genossenschaftlichen Brauerei Murau, Josef Rieberer, FH-Professor René Thaller sowie die Steuerberaterin Anita Pfnadschek, die ferner im Vorstand einer steirischen Energiegenossenschaft aktiv ist, teilnahmen. Dabei wurden zentrale Zukunftsfragen des kooperativen Wirtschaftens diskutiert. Die Diskussion zeigte ein breites Spektrum an Perspektiven auf das genossenschaftliche Wirtschaften und machte deutlich, wie vielgestaltig dieses Modell heute ist. Rieberer verdeutlichte: „Seitdem die Genossenschaft da ist, ist es unser eigenes Eigentum. Es ist unsere eigene Verwaltung. Und es ist unsere eigenen Entscheidungen, was wir machen.“ Pfnadschek brachte mit ihrer jungen Energiegenossenschaft eine kontrastierende Perspektive zur Traditionsbrauerei ein: „Ich finde es schön, wenn ich meinen Geschirrspüler einschalte und weiß, der Strom kommt aus dem Hofwerk.“ Die Energiegenossenschaft versteht sie als Instrument, das Menschen verbindet und regionale Identität stärkt. Thaller bestätigte anhand aktueller Studien, dass Genossenschaften insbesondere in unsicheren Zeiten stabilisierend wirken. Er hob drei Faktoren hervor: kollektive Organisation mit Risikoteilung, harmonisierte Zielsysteme und soziale Teilhabe. Diese Mechanismen erklären, warum Genossenschaften weltweit robust und widerstandsfähig auftreten. Zugleich betonte er, dass Genossenschaften kontextabhängig sind und nicht überall die passende Rechtsform darstellen. Ihr Wiederaufleben sieht Thaller aber als klare Reaktion auf gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen.

Ausklang mit vielen Anreizen

Beim anschließenden Ausklang mit kulinarischen Genüssen blieb Zeit für Austausch, vertiefende Gespräche und letzte Besuche der Projektstände. Das Sammeln von Buchstaben, die durch Rätsel bei den Ständen bezogen werden konnten, lohnte sich wegen der attraktiven Preise: Als Hauptpreise wurden Thermeneintritte verlost, auch Gewinne wie Adventkränze und Weinpakete sorgten für zusätzliche Begeisterung.

// FH Campus 02: Best of Projects 2025

 

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